Montag, 15. Februar 2016

Im Mittelpunkt - Day 6

Im Mittelpunkt

Day 6 and 40 days to go
Ich habe keinen Hunger! Zumindest rede ich mir das ein. Natürlich hätte ich jetzt gerne ein saftiges Steak, oder einfach Käshörnli… mit Zwiebeln oben drauf… gerösteten Zwiebeln… Aber das ist ganz im Ernst gesprochen nur eine Lust, die im Kopf entsteht. Hunger habe ich wirklich keinen. Keine körperlichen Beeinträchtigungen. Nichts. Ausser, dass ich in der Früh doppelt so lange Zähne putze, weil ich den fahlen Geschmack des Nichts-Essens aus dem Mund bringen will. Heute war übrigens der erste Tag seit Beginn der Fastenzeit, an dem ich wieder Vorlesungen hatte an der Hochschule. Natürlich kannten schon einige meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen meinen Blog. Und natürlich wurde ich darauf angesprochen, warum ich mich so ins Zentrum stellen wollte. Da muss ich den Kritikern kurz das Feld überlassen, allen voran Christina De Toffol: Sie hat Recht! Wenn man fastet, sollte man es nicht zur Schau tragen. Wie heisst es im Matthäus Kapitel 6: 
Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
Okay grundsätzlich habe ich Mühe, wenn man aus der Bibel einfach so zitiert. Als Beispiel: In der Bibel steht „Er ging hinaus und erging sich“ und an einer anderen Stelle steht: „geht hin und tut dasselbe“. Also, ich hinterfrage immer gerne das, was mir jemand an Zitaten um die Ohren schlägt. Aber hier ist es eigentlich wirklich eindeutig: Die Leute sollten nicht merken dass ich faste, das ist glaube ich die Hauptaussage in diesem Vers. Vielleicht ist der Blog diesbezüglich etwas kontraproduktiv. Aber wer mich kennt und sieht, weiss, dass ich keine traurige Mine aufsetze (zumindest nicht wegen dem Fasten). Warum also blogge ich? Wie gesagt: Ich schreibe gerne und ich möchte Menschen aufzeigen, dass die Maslowsche Bedürfnispyramide schon auf der untersten Stufe versagt und falsch ist! Und btw muss ich meine Profilierungsneurose nicht über diesen Blog ausleben, für das mache ich dann Filme oder schreibe Bücher, für deren Konsum die Menschen dann Geld zahlen müssen. Also, wenn der Lohn für mein Fasten der ist, dass ihr ihn lest und euch über meine Worte freut, dann gerne! Und endlich einmal im Mittelpunkt zu stehen an der PH, bei den Tischgesprächen in der Mensa war schon immer mein Wunsch ;-)
Heute habe ich mir endlich das Paulaner Salvator Bier über das Internet bestellt, da die Läden, in denen ich nachgefragt hatte, keine Ahnung hatten, was „Fastenbier“ ist: „Ist das Bier mit weniger Kalorien?“, war die Frage des Getränkeverantwortlichen einer wirklich grossen Coop Filiale. (Facepalm) Ich sage es ja, die Tradition stirbt bald aus! Und um mich bis zur ersten Lieferung mit genügend Nährstoffen über Wasser zu halten, habe ich im Denner das 8,8 Doppelmärzen (was gleichbedeutend mit Doppelbock wäre) gekauft. Wusstet ihr, dass das Bier auch Hitler-Bier genannt wird? Der Grund ist ganz einfach: der achte Buchstabe im Alphabet ist ein „H“, also steht das für ein Doppel-H und das wird landläufig als „Heil Hitler“ verstanden… Und wieder war ich im Dilemma: Sollte ich ein infames Gerücht unterstützen, oder wollte ich hungern? Da ich mir neben dem Nichts Essen schon das vegan sein aufgebrummt hatte, da dachte ich mir, da kann ich nicht auch noch auf political correctness Rücksicht nehmen. Bald würde ich ja mein „Salvator“ Bier bekommen, was nichts anderes bedeutet als „Erlöser“ und das wird mich dann erlösen. Man, das habe ich echt nötig (Die Erlösung, meine ich jetzt). Wohl bekomm’s! 
Danke euch fürs Lesen und Teilen.
Nicht gut, aber wer keine Wahl hat...

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