Sonntag, 14. Februar 2016

Warum Bier? - Day 5

Warum Bier?

Day 5 and 41 days to go
109 Kilo (Minus 5 Kilo)
Traditionelles Fastenbier
Da heute Sonntag ist, bin ich kurz auf die Waage gehüpft… 5 Kilo weg… 3 Kilo davon, so sagt man, sind Wasser, sprich eigentlich habe ich 2 Kilo abgenommen in 5 Tagen. Was auch noch sehr viel ist. Das wird sich aber in der nächsten Zeit einpendeln, vermutlich.
Heute habe ich mir zu Feier des Sonntages, der ja eigentlich nicht zur Fastenzeit gehört, ein Glas Wein gegönnt. Es schmeckte hervorragend und ich habe auch nicht das Fasten gebrochen: “Liquida non frangunt jejuneum – Flüssiges bricht das Fasten nicht“. Und irgendwie wollte ich auch Mal etwas anderes als Bier… Apropos Bier:
Im Blog kam noch die Frage auf, warum ich mit Bier faste, da es ja Kohlenhydrat haltig sei. Also, dass man trotz Attkins abnimmt, da sprechen die 5 Kilo für sich. Aber wie gestern geschrieben, deswegen mache ich es nicht. Und das Bier habe ich gewählt, weil es eine traditionelle Art ist zu Fasten, die fast in Vergessenheit geraten ist. Bier trinken wir heutzutage das ganze Jahr über. Früher war es eine Möglichkeit die Fastenzeit so zu verbringen, dass man streng fasten konnte (nur trinken) und trotzdem genug Nährstoffe hatte. Es war der Wunsch der Mönche, dass man Brot trinkbar macht. Wenn man die Zutaten von Bier anschaut, dann kommt einem wirklich Brot in den Sinn: (Gerste) Malz, Hopfen und Wasser. Hefe vielleicht auch noch. Mischt man die Zutaten mit zu viel Wasser, dann haben wir einen Gerstensaft, den man zwar nicht mehr backen kann, aber dafür trinken. Bier ist also ein echtes und ursprüngliches Fastengetränk. Ich habe hier noch die Zusammenfassung der Bewilligung des Bieres als Fastengetränk (focus.de) angehängt:
„Bierverkostung des PapstesDen Genuss des […] Bieres mussten sich die Mönche aber zunächst vom Papst genehmigen lassen. Also ließen sie eine Getränkeprobe nach Rom transportieren. Doch während des weiten Weges über die Alpen, durchgeschüttelt auf dem Rücken von Ziegen, war das Bier verdorben, bis es beim Papst ankam. So war es wenig verwunderlich, dass das Kirchenoberhaupt das Bier widerlich fand. „Wenn sie so etwas trinken wollen, dann sollen sie es haben“, soll er entschieden haben.Nachdem die Mönche vom bayerischen Kurfürsten Maximilian I. eine Braugenehmigung erhielten, stellten sie ab 1629 offiziell ihr eigenes Bier her. Sie hoben die Stammwürze des ursprünglichen Biers nochmals an, dadurch wurde der Gerstensaft noch stärker und sättigender. Zu Ehren des Ordensgründers der Paulaner-Mönche schenkten sie seit 1651 jedes Jahr im Frühling eine besonders starke Biersorte aus, das „Sankt-Vater-Bier“, das spätere Salvator. Mit der Zeit verkauften die Ordensbrüder ihr Bier auch außer Haus, in erster Linie zur Versorgung der armen dörflichen Bevölkerung, aber auch zur Aufbesserung der Klosterkasse.“
Darum gibt es also das Fastenbier, das ich jetzt auch für die Fastenzeit trinke. Es wird berichtet, dass die Mönche bis zu 5 Mass Bier getrunken haben. Dabei war ein Mass 2 Liter. Und Leute, das schaffe ich echt nicht! Ich glaube, wenn man 10 Liter Bier pro Tag wegföhnt, dann spürt man sich selber wirklich nicht mehr. Ich bleibe bei meinen drei Mahlzeiten. Vielleicht haben sich die Mönche einfach an den alten Spruch gehalten: 5 Bier ersetzen eine Mahlzeit, dann hast aber noch nichts getrunken. Wer weiss. Auf alle Fälle wandle ich (etwas reduziert) auf den Spuren einer fast vergessenen Tradition, darum das Bier.
Ach ja, eine Gewissensfrage hat mich heute noch geplagt (ausser der massiven Lust zu Essen, die mich heute ausserordentlich gefordert hatte): Als guter Katholik war ich heute am Sonntag in der Messe. Und da ich mir vorgenommen hatte, die Fastenzeit vegan zu verbringen, kam ich in ein kurzes (und irreales) Dilemma: Wenn ich zur Kommunion gehe, habe ich dann meinen Vorsatz vegan zu leben gebrochen? Immerhin spricht die katholische Kirche von einer echten Transsubstantiation (Wesensveränderung) von Brot und Wein in das Fleisch und Blut Jesu. Das heisst, dem Wesen nach ist das Brot (also die Hostie) nun Fleisch… Bin trotzdem zur Kommunion gegangen, da selbst traditionelle Priester am Freitag (Freitag = kirchlich gebotener Fleischverzicht) Messe halten und kommunizieren. Ich hoffe, ich bin Niemanden zu Nahe getreten mit dieser Überlegung, aber ich glaube, dass die vatikanische Moraltheologie dieses Problem noch bearbeiten sollte. 
Nun gut, das war es für heute.

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